Suchttherapie: Wege aus der Abhängigkeit
Suchtmittel-Entzug für Privatpatienten und Selbstzahler
Sie leiden an einer Alkoholsucht und fühlen sich Ihrer Sucht hilflos ausgeliefert? Es ist Ihnen peinlich, sich ärztliche Hilfe für Ihr Drogenproblem zu suchen? Sie sind unbeabsichtigt in eine Medikamentenabhängigkeit gerutscht und möchten diese so schnell wie möglich beenden? Im Rahmen einer qualifizierten Suchttherapie haben Sie gute Aussichten auf eine dauerhafte Abstinenz. In der My Way Betty Ford Klinik profitieren Sie von einem Therapiekonzept, das sich seit vielen Jahren bewährt hat, aber dennoch modern und individuell zugeschnitten ist. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten einer qualifizierten Suchttherapie.
Weshalb ist eine Suchttherapie so wichtig?
In unserer Gesellschaft werden viele Suchtkranke noch immer stigmatisiert. Häufig wird eine Abhängigkeit mit Charakterschwäche oder fehlender Willensstärke gleichgesetzt. Derartige Vorurteile tragen dazu bei, dass viele Menschen über Jahre hinweg unbehandelt mit ihrer Suchterkrankung leben. Anstatt sich einem Arzt anzuvertrauen, versuchen sie ihre gesundheitlichen Probleme zu verbergen und rutschen dadurch oftmals nur tiefer in die Abhängigkeit. Mit der richtigen Behandlung gelingt es einem Großteil der Süchtigen dauerhaft in ein Leben ohne das Rauschmittel zurückzukehren, wieder aktiv am Berufsleben teilzunehmen und gemeinsam mit Familie und Freunden einer selbstbestimmten glücklichen Zukunft entgegenzusehen.
Aufgrund der schweren körperlichen und psychischen Schäden, die auf lange Sicht durch Alkohol, Medikamente und Drogen hervorgerufen werden, sollte eine Suchttherapie nicht auf die lange Bank geschoben werden. Zudem drohen gesellschaftliche Konsequenzen, wie Führerscheinentzug, Arbeitsplatzverlust, Trennung von Partner und Familie sowie letztendlich der soziale Abstieg.
Wegen der vielen Entzugserscheinungen schaffen Suchtkranke den Absprung häufig nicht allein und werden bei einem kalten Entzug meist schon in der Phase der Entgiftung rückfällig. Ebenso kann die Durchführung eines Entzugs in Eigenregie gefährlich werden. So erleiden 5 bis 15 % aller Alkoholkranken in der Entgiftungsphase das sogenannte Delirium tremens, das mit heftigen Krampfanfällen verbunden ist und schlimmstenfalls zu Koma und Tod führen kann. Eine professionelle Suchtbehandlung ist aber nicht nur deshalb wichtig. Schließlich müssen Alkoholiker, Drogensüchtige und Medikamentenabhängige in der Therapie nicht nur entgiften und die körperliche Abhängigkeit überwinden, sondern wieder ganz neu lernen, wie sie ein gesundes Leben in dauerhafter Abstinenz führen können.
Wie ist eine Suchttherapie aufgebaut?
Wer unter einer Suchterkrankung leidet und den Weg aus der Abhängigkeit schaffen möchte, muss in der Regel vier verschiedene Phasen oder Stufen bewältigen. Diese bauen unmittelbar aufeinander auf und sollten allesamt durchlaufen werden, um die langfristige Abstinenz erreichen zu können. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine Alkoholsucht, eine Medikamentenabhängigkeit oder ein Drogenproblem handelt. Die Therapie verläuft immer in denselben Schritten und unterscheidet sich lediglich in ihrer Länge. So ist ein Alkoholentzug üblicherweise nach 28 Tagen beendet, ein Medikamentenentzug oder Drogenentzug verlaufen meist deutlich länger.
Erstkontakt und Motivation
Sobald Patienten merken, dass sie an einer Suchterkrankung leiden, sollten sie sich um einen Erstkontakt mit einer Fachklinik, einem Arzt oder einer ambulanten Suchtberatung bemühen. Oftmals ist dieser erste Schritt für suchtkranke Menschen auch der schwerste Schritt. Vielen Alkoholkranken oder Drogenabhängigen fällt es leichter, sich zunächst an eine Vertrauensperson wie zum Beispiel den Partner, einen guten Freund oder einen nahen Verwandten zu wenden. Diese können dann gemeinsam mit ihnen den wichtigen Weg zu einer Suchtberatung oder zum Hausarzt einschlagen.
Körperlicher Entzug und Entgiftung
Wer von Drogen, Alkohol oder Pharmazeutika abhängig ist, muss im zweiten Schritt die körperliche Entzugsphase hinter sich bringen. Da diese für den Patienten mit vielen Entzugserscheinungen und zum Teil lebensgefährlichen Nebenwirkungen verbunden ist, erfolgt sie im Normalfall stationär. Bei einer stationären Therapie in einer qualifizierten Suchtklinik verordnen erfahrene Suchtmediziner meist schmerzlindernde, krampflösende oder psychopharmazeutische Arzneimittel zur Linderung der Symptome und kontrollieren die Vitalfunktionen engmaschig.
Entwöhnungsbehandlung
Alkohol, Medikamente oder Drogen fungieren häufig als Problemlöser und gestalten den Alltag für abhängige Menschen vermeintlich erträglicher. Sie vermitteln kurzfristig Selbstbewusstsein und Stärke und nehmen die Angst vor kritischen Situationen. Daher leiden Suchtkranke während des qualifizierten Entzugs nicht nur am Entzugssyndrom, sondern fallen meist auch psychisch in ein tiefes Loch. Es scheint ihnen nicht möglich, ohne den Suchtstoff zu existieren. Genau hier setzt die stationäre Entwöhnungsbehandlung an.
Weshalb wird überhaupt zum Suchtmittel gegriffen? Welche Alternativen gibt es? Gibt es Begleiterkrankungen, die zusätzlich an den Kräften zehren, beispielsweise Depressionen oder Angststörungen? War bereits ein Elternteil alkoholkrank? Wie ist das soziale Umfeld des Betroffenen beschaffen? So besitzt jeder Mensch eine persönliche Suchtgeschichte, die während der Entwöhnung therapeutisch aufgearbeitet wird. Obwohl die psychische Auseinandersetzung mit der Abhängigkeitserkrankung die Patienten oft vor eine große Herausforderung stellt, ist sie zwingend erforderlich, um langfristig ohne Substanzkonsum leben zu können.
Nachsorge und Rehabilitation
Durch die Entwicklung des sogenannten Suchtgedächtnisses ist die vollständige Heilung einer stoffgebundenen Sucht nicht möglich. Selbst während der Abstinenz besteht jederzeit die Gefahr eines Rückfalls. Daher ist es wichtig, nach Abschluss des stationären Aufenthalts eine ambulante Therapie anzuschließen und das während der Therapie Gelernte auch nach dem Entzug zu stabilisieren. Dazu gehört der Besuch eines ambulanten Nachsorge-Therapeutens und optimalerweise die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.