Network-Karriere: Wo beginnt die Alkoholsucht?
Im Folgenden finden Sie den Artikel aus dem Magazin „Network-Karriere“ zum Thema „9,5 Millionen Menschen mit riskantem Alkoholkonsum: Wo beginnt die Alkoholsucht?“.
Der Artikel enthält unter anderem Interviews mit den Chefärztinnen Frau Dr. med Stefanie Mutz-Humrich und Frau Dr. med. Jarmila Mahlmeister sowie dem Verwaltungsdirektor Sven Marquardt.
Network-Karriere: Was ist eine Alkoholsucht?
Dr. Mutz-Humrich: Die Alkoholsucht, auch Alkoholabhängigkeit, Alkoholismus oder Alkoholkrankheit genannt, ist eine Abhängigkeit vom Suchtmittel Ethanol. Sie ist weltweit die am weitesten verbreitete, aber auch am meisten verkannte Addiktion. Laut „Jahrbuch Sucht 2017“ beläuft sich die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland auf rund 3,3 Millionen, die Dunkelziffer wird allerdings deutlich höher geschätzt. Begünstigt wird die Alkoholkrankheit durch den legalen Gebrauch des Suchtmittels und den für Erwachsene nahezu unbeschränkten Zugang zu alkoholischen Getränken.
So gehört es in geselliger Runde häufig zum guten Ton, gemeinsam ein Gläschen Wein zu trinken, mit Sekt anzustoßen oder sich einen Schnaps zur Verdauung zu genehmigen. Dennoch leidet nicht jeder Alkoholkonsument gleich an Alkoholsucht. Ausschlaggebend für die Sucht sind sowohl die körperliche Abhängigkeit als auch die psychische Abhängigkeit.
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Network-Karriere: Was ist der Unterschied zwischen Alkoholsucht und Alkoholmissbrauch?
Dr. Mahlmeister: Von Alkoholmissbrauch spricht man, wenn bisher kein Abhängigkeitssyndrom vorliegt, jedoch dem Betroffenen körperliche oder psychische Schäden durch seinen Alkoholkonsum entstanden sind. Hierunter fallen beispielsweise organische Störungen wie eine Fettleber oder seelische Störungen wie eine Depression.
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Network-Karriere: Herr Marquardt, als Verwaltungsdirektor der My Way Betty Ford Klinik sind Sie es gewohnt, Prominente und bekannte Wirtschaftspersönlichkeiten unter den Patienten zu haben, die auf äußerste Diskretion Wert legen.
Sven Marquardt: Verschwiegenheit und Diskretion haben bei uns oberste Priorität. Es ist uns sehr wichtig, dass niemand von einem Aufenthalt bei uns erfährt. Deswegen geht unsere Diskretion auch weit über den gesetzlichen Datenschutz hinaus. In unserer Privatklinik bekommt nur ein Minimum an Personen Kenntnis einer Therapie. Nur mit vollstem beidseitigem Vertrauen schaffen wir es, eine gute Basis für die Zusammenarbeit herzustellen. Auf ihren Wunsch erhalten unsere Patienten bei uns einen „Aliasnamen“, mit dem sie unsere Mitarbeiter und die anderen Patienten ansprechen.
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