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„Abhängig“

Markt und Mittelstand, Juli-August 2014

Lügen und Verdrängung ebnen den Weg bis zu dem entscheidenden Punkt, an dem sich Unternehmer eingestehen müssen, sie sind abhängig. Was folgt, ihre Geschichten.
„Ein lang geplanter Segeltrip in der Ägäis“, „der Traum von der Alpenüberquerung“ oder „ein ungestörter Familienurlaub“. Mit einer solchen oder ähnlichen Ausrede beginnt häufig das Ende einer langen Lebenslüge. Es sind Ärzte, Anwälte und auch Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen, die Mitarbeitern und Kunden eine solche Auszeit vorschwindeln und dann in Wirklichkeit an einen ganz anderen Ort fahren. (…) An Plätze, wo sie sicher sein können, dass sie niemand kennt. An eben diesen Orten befinden sich private Suchtkliniken. Sie bieten ihren Patienten – unter ihnen nicht selten Unternehmer und Manager der ersten und zweiten Führungsebene -, eine Therapie in aller Diskretion. Sogar andere Identitäten können Patienten dort annehmen. Die Therapie ist intensiv, der Umfang an Therapiestunden hoch.

Meistens haben die Süchtigen über Jahre hinweg im Unternehmensalltag ihre Sucht versteckt, Auswege und Ausreden gesucht, um den nächsten Schluck Alkohol, die Linie Kokain zum Mittag oder das Opiat zur Beruhigung während eines Kundentermins heimlich einzunehmen.

Der Beginn einer Sucht ist schleichend. Zunächst sind es nur Selbstlügen, doch schnell leiden der Arbeitsalltag und schließlich auch das gesamte Unternehmen. Während des zunehmenden Steuerungsverlusts haben die Süchtigen immer die Illusion, die Sucht noch kontrollieren zu können, oder wollen Warnsignale und Ratschläge nicht wahrhaben. „Es ist faszinierend, wie Menschen den Tagesablauf um das Suchtmittel herum organisieren“, hat Rudolf Pastovic, Chefarzt der Betty Ford Klinik in Bad Brückenau, beobachtet. So wie ein Unternehmer, der während seines Arbeitsalltags täglich 30 Joints benötigte, um arbeitsfähig zu sein. Statt am Schreibtisch die Geschicke des Unternehmens zu organisieren, fuhr er Maschinen aus, auf diese Weise konnte er seinem Suchtverlangen ungestört nachgehen. Oder der alkoholabhängige Geschäftsführer, der in seine Gartenlaube gleich neben seinem Firmensitz in einem Industriegebiet tagsüber immer schnell verschwand, um zu trinken und den Alkoholpegel hoch zu halten.

Irgendwann kommt jedoch der Punkt, an dem die Sucht überhandnimmt, die Lügen nicht mehr ausreichen und auch der Körper seinen Tribut fordert. Die Beschwerden werden immer stärker. Ein Reflux, innere Blutungen, Hämatome spiegeln den Kontrollverlust erbarmungslos. „Bis schließlich der Punkt erreicht ist, an dem die Ärzte sagen: ‚Sie müssen etwas tun‘. Das ist immer mit Scham und Schuldgefühlen verbunden“, führt der Arzt aus.

(…)

Alkohol ist auch unter Unternehmern und Führungskräften die übliche Form der Betäubung und Abhängigkeit, wie Experten beobachten. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen beziffert in ihrem Jahrbuch „Sucht 2014“ die Zahl der deutschen Alkoholabhängigen insgesamt mit 1,8 Millionen für das Jahr 2012. Das „Blaue Buch“ der Anonymen Alkoholiker hat sich seit der Erstveröffentlichung 1939 über 30 Millionen Mal verkauft, wurde in 62 Sprachen übersetzt und von dem Magazin „Time“ als eines der hundert bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts eingestuft.

Autor Bill Wilson versteht Alkohol als ein „Medikament“ gegen unerträgliche emotionale Empfindungen. Chefarzt Rudolf Pastovic von der My Way Betty Ford Klinik im idyllischen, hessischen Bad Brückenau bestätigt: „Wir sehen eine Verbindung von Drogen wie Kokain und ADHS-Diagnosen.“ Das Suchtmittel bekommt die Funktion einer „Selbstheilung“ – mit verheerenden Auswirkungen.

Diese Kausalkette gilt gerade auch für Führungskräfte, die aufgrund ihrer Persönlichkeit, ihrer Arbeitsbelastung und ihres Umfelds besonders gefährdet sind. Zum einen zeichnet ihre Situation eine sehr hohe Leistungsbereitschaft aus sowie das Streben nach Individualität und Autonomie. Gleichzeitig wird das oft auch verstärkt durch den Wunsch nach harmonischen Beziehungen. Gekoppelt sind diese Merkmale mit einem großen Anerkennungsbedürfnis; der Neigung, sich zu überlasten. Das Suchtmittel hilft, bestimmte Bedürftigkeiten zu befriedigen. (…)

Ärzte aus Suchtkliniken haben beobachtet, dass immer mehr Unternehmer und Führungskräfte mit Suchtproblemen zu ihnen kommen. (…) Die Techniker Krankenkasse führt für 2013 knapp 450 Selbständige auf, die sich wegen einer Suchtbehandlung in einem Krankenhaus behandeln ließen. Wenn man dies auf die Gesamtzahl der Versicherten hochrechnet, ließen sich die Zahl der Selbständigen, die sich allein 2013 in einem Vertragskrankenhaus wegen einer Sucht behandeln, auf rund 5.300 schätzen.

Eine Therapie in Privatkliniken wie (…) der Betty Ford Klinik dauert zwischen vier und sechs Wochen. Die meisten Patienten kommen über den Hausarzt oder einen ambulanten Psychologen. Eine medizinische Anfangsuntersuchung offenbart den gesundheitlichen Zustand und die Folgeschädigungen des Missbrauchs von Suchtmitteln. Der körperliche Entzug wird medizinisch unterstützt. Alkohol braucht fünf bis zehn Tage, Benzodiapezine vier Wochen. (…)

Diese wird in den privaten Kliniken besonders intensiv aufgesetzt. Während die regulären Kliniken zwischen drei und sechs Monate für die Suchttherapie ansetzen, arbeiten die privaten Kliniken anders, mit einer intensiveren Taktung. Dies kommt Managern sehr entgegen. Das Bild einer Führungskraft kann im Betrieb aufrecht erhalten werden. Auf sie warten in der Therapie Gruppentherapie- und Einzeltherapiestunden, Körper und Kunsttherapie, musiktherapeutische Stunden, Coaching, Nordic Walking. (…)

Quelle: Markt und Mittelstand Juli-August 2014

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