Was ist eine Alkoholpsychose?
Um die durch Alkohol bedingte Psychose erklären zu können, ist es zunächst wichtig, den Begriff der Psychose bzw. der psychotischen Störung im Allgemeinen zu definieren. Die Psychose bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem Betroffene eine Diskrepanz zwischen ihren eigenen Sinneseindrücken und der Realität durchleben. Was die psychotischen Personen fühlen, hören, sehen oder sogar schmecken, entspricht nicht den realen Sinneseindrücken, die eigentlich wahrgenommen werden müssten. Es gibt verschiedene Symptome, durch die sich eine Psychose äußern kann:
- Halluzinationen
- Wahnvorstellungen
- Heftige Erregungszustände
- Störungen im Ich-Erleben
- Realitätsverlust
- Fehlende Krankheitseinsicht
Bei einer durch den Konsum von Alkohol ausgelösten Wahrnehmungsstörung handelt es sich um eine sogenannte substanzinduzierte Psychose. Diese kann auch durch Drogen wie Cannabis, Amphetamine, Kokain oder LSD, sowie durch Medikamente ausgelöst werden. Eine substanzinduzierte psychotische Störung ist ebenso unter der Bezeichnung „exogene Psychose“ geläufig, die sich dadurch auszeichnet, dass die Ursachen für ihre Entstehung klar zu definieren sind. So treten die psychotischen Symptome immer dann auf, wenn der Alkoholspiegel im Blut sinkt und demzufolge ein Übermaß an Botenstoffen im Blut zirkuliert und zu Überreizungen führt.
Demgegenüber stehen die endogenen psychotischen Erkrankungen, die sich nicht auf eine konkrete Ursache zurückführen lassen. Hierzu gehört unter anderem die nicht drogen- oder substanzinduzierte Schizophrenie. Auch wenn es bei der Symptomatik jener Schizophreniearten und der alkoholinduzierten Psychose deutliche Überschneidungen gibt, handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Allgemein kann zwischen akuten und chronischen psychotischen Zuständen unterschieden werden.