Wie erfolgt die medikamentöse Unterstützung bei einem stationären Entzug?
In einer auf Suchtkrankheiten spezialisierten Klinik geht dem Alkoholentzug immer eine umfassende Diagnostik mit ausführlichen Befragungen, körperlichen Untersuchungen, sowie der Auswertung von Laborbefunden voraus. Eventuell notwendige Arzneimittel werden individuell verordnet und abhängig vom Zustand des Patienten herauf- oder herunterdosiert und kontrolliert abgesetzt. Zwar beruht die Dosierung auf Erfahrungswerten, eine Standard-Dosierung insbesondere für Medikamente gegen Entzugserscheinungen müssen Sie jedoch nicht befürchten. Berücksichtigt bei der Wahl und Dosierung der Medikamente gegen Entzugserscheinungen werden vorhandene Grunderkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Herzleiden, COPD oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Unabhängig davon, ob sich erst während der Alkoholtherapie beispielsweise Panikattacken oder andere Angststörungen bemerkbar machen oder ob sie bereits im Vorfeld als Begleiterkrankungen des Alkoholismus aufgetreten sind: Sie dürfen darauf vertrauen, dass Ihr Medikamentenplan unter Einbeziehung aller medizinisch relevanten Fakten so effektiv und nebenwirkungsfrei wie möglich aufgestellt wird.
Clomethiazol – bewährter Wirkstoff bei der Entgiftung und Entwöhnung von Alkohol
Soforthilfe bei Entzugserscheinungen – einige Mittel zeigen Mehrfachwirkung. Der beruhigende und sedierende Wirkstoff Clomethiazol, auch unter dem Handelsnamen Distraneurin im Einsatz, reduziert in geringem Maße das Krampfrisiko, lindert Erregungs- und Unruhezustände sowie Delirien. Er wirkt bei schweren Schlafstörungen. Der gegen viele Symptome des Alkoholentzugs hochwirksame Wirkstoff birgt allerdings ein relativ hohes Abhängigkeitsrisiko und wird deshalb spätestens nach 10 bis 14 Tagen kontrolliert ausgeschlichen. Die Einnahme bedarf zudem der ständigen Überwachung der Vitalfunktionen – insbesondere der Atmungs- und Kreislauffunktion.