Welche Symptome des Alkoholentzugs sind möglich?
Die Entzugserscheinungen Alkohol während der Entgiftung können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein und zu unterschiedlichen Zeiten auftreten. So kommen einige Symptome lediglich in den ersten Tagen des körperlichen Entzugs zum Tragen, andere Entzugserscheinungen dauern eine längere Zeit und können während des gesamten Alkoholentzugs vorhanden sein.
Welche körperlichen Entzugserscheinungen Alkohol stellen sich nach dem Alkoholverzicht ein?
Typisch für die Alkohol-Entgiftung sind Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Kreislaufprobleme, Koordinations- und Sehstörungen, Kopfschmerzen, Herzrasen und Mundtrockenheit. Auch Schwitzen und Zittern beim Alkoholentzug und Artikulationsschwierigkeiten sind keine Seltenheit. Während Übelkeit, Durchfall und Herzrasen meist nur zu Beginn des Entzugs auftreten, können sich Mundtrockenheit, Seh- und Gleichgewichtsstörungen und eine allgemeine Schwäche des Körpers über die gesamte Behandlung hinziehen.
Welche psychischen Symptome beim Alkoholentzug können auftreten?
Depressive Verstimmungen und psychische Störungen wie extreme Angst, Aggressionen, Verfolgungswahn und Halluzinationen gehören zu den möglichen psychischen Entzugserscheinungen. Unruhe, Nervosität, Anspannung und Schlaflosigkeit lassen den Patienten nicht zur Ruhe kommen und können u. a. zu einer verminderten Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisschwächen und Bewusstseinstrübungen führen. Während eines qualifizierten bzw. warmen Entzugs in einer Suchtklinik können diese Entzugserscheinungen durch sedierende Medikamente gemildert werden.
Weshalb ist das Delirium tremens ein kontrollierbares Risiko?
Bei rund 5 bis 15 % aller Alkoholabhängigen kommt es beim Entzug nach 48 bis 72 Stunden zum gefürchteten Alkoholdelir. Dieses kann bis zu 4 Tagen und in schweren Fällen bis zu 2 Wochen andauern. Verbunden ist das Delir meist mit epileptischen Anfällen, Desorientierung und Verwirrtheit. Den Patienten kommt jegliche Kontrolle über den Körper abhanden. Oft stürzen sie wie ein Stein zu Boden und sind nicht mehr ansprechbar. Die Sterblichkeitsrate liegt unbehandelt bei rund 20 %, bei einem stationären Aufenthalt lediglich bei 2 %.
Um ein drohendes Delirium tremens frühzeitig zu diagnostizieren und behandeln zu können, wird der Alkohol-Entzug in einer Suchtklinik von Ärzten und Pflegekräften engmaschig überwacht. Zum Einsatz kommt dabei die sogenannte Alkohol-Entzugsskala (AES) von Wetterling, bei der die typischen Symptome der Alkoholentgiftung anhand von Verlaufsbögen beurteilt werden. Überprüft werden vegetative und psychische Auffälligkeiten und der Gehalt des Restalkohols in der Atemluft.