Wie lange dauern Schlafstörungen nach dem Alkoholentzug an?
Schlafstörungen eigenmächtig mit Alkohol zu therapieren ist keine gute Idee. Zum einen sorgt der Alkoholkonsum erwiesenermaßen dafür, dass die Schlafqualität rapide sinkt, zum anderen steigt das Risiko für eine körperliche und psychische Abhängigkeit. Darüber hinaus begünstigt Alkohol als Schlafmittel psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen oder Angst- und Panikstörungen. Wer schließlich eine Alkoholabhängigkeit entwickelt, muss in der Regel weitere negative Effekte auf den individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus befürchten.
Nicht wenige Patienten mit einer Alkoholsucht leiden unter chronischem Schlafmangel, der auf lange Sicht zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunschwäche, Einbußen bei der Leistungsfähigkeit und vielen weiteren Folgen führen kann. Ein kalter Alkoholentzug ist in diesem Fall trotzdem nicht ratsam, denn ein solcher Alkoholentzug kann Schlafprobleme weiter verstärken.
Die Rede ist hierbei vom protrahierten Alkoholentzugssyndrom. Dieses äußert sich nicht nur im mangelnden Schlaf, sondern löst häufig auch Depressionen und Angst, leichte Reizbarkeit sowie Störungen bei Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit aus. Diese Form der Entzugserscheinung kann sehr lange anhalten. Insbesondere die Probleme mit dem Schlaf basieren aller Wahrscheinlichkeit nach auf einer Störung im Serotonin-Haushalt, der durch die regelmäßige Zufuhr alkoholischer Getränke ausgelöst wird. Wer einen kalten Entzug durchführt und anschließend Nacht für Nacht keinen oder nur zu wenig Schlaf erfährt, bekommt nicht nur die gefährlichen Auswirkungen für den Körper zu spüren, sondern lebt auch in der ständigen Gefahr einen Rückfall zu erleiden. Daher ist es wichtig, nicht nur eine reine Entgiftung durchzuführen, sondern auch die Begleiterscheinungen der Alkoholabhängigkeit und des Entzugs zu behandeln.