Speed-Abhängigkeit

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Aktualisiert am: 05.10.2021
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Speed-Abhängigkeit: alles Wichtige in 30 sec.

  • Die Droge Speed wird den Amphetaminen zugerechnet und häufig mit anderen psychoaktiven Substanzen gestreckt.
  • In erster Linie wird sie für ihre antriebssteigernde Wirkung geschätzt, die den Betroffenen das Gefühl maximaler Leistungskraft vermittelt.
  • Das exakte Abhängigkeitsrisiko hängt von den im Drogencocktail enthaltenen Substanzen ab.
  • Suchtanzeichen sind u. a. der Drang, die Substanz regelmäßig zu konsumieren und die Vernachlässigung beruflicher & sozialer Pflichten.
  • Konsumfolgen sind Depressionen, Angst- und Panikattacken, Schlafstörungen und Drogenpsychosen.
  • Die Behandlung besteht wie bei allen Drogen aus einer Entgiftung, Entwöhnung und einer ambulanten Nachsorge.
Inhalt

Auf den Höhenflug folgt der Absturz

Die ganze Nacht durchtanzen, nie müde werden, immer Höchstleistung bringen – wer seinem Körper regelmäßig die Droge Speed zuführt, lebt wortwörtlich am Limit. Doch auf den Rausch mit all seinen Hochgefühlen folgt in der Regel ein Absturz, der umso tiefer ist. Gleichzeitig bringen Speed oder Pep, wie der Stoff umgangssprachlich auch genannt wird, ein besonders hohes Abhängigkeitspotential mit sich. Schon ein einmaliger Konsum kann süchtig machen. Um im Rausch der Drogensucht nicht komplett abzustürzen, ist es wichtig, die eigene Krankheit frühzeitig zu erkennen und die richtigen Schritte in die Wege zu leiten.

Was ist Speed und wie wirkt es?

Speed wird als sogenannte harte Droge der Gruppe der Amphetamine zugeordnet und birgt eine äußerst große Suchtgefahr. Häufig ist der Stoff mit anderen Drogen und psychoaktiven Substanzen gestreckt, darunter Methamphetamin, Koks oder Heroin, aber auch Koffein, Paracetamol und Milchpulver. Wer das Suchtmittel als Line durch die Nase zieht, als Tablette einnimmt oder es als „Bombe“ in Zigarettenpapier gewickelt verzehrt, kann die Wirkung meist innerhalb von Minuten spüren. Sogenannte Glückshormone wie die Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin werden im zentralen Nervensystem ausgeschüttet und sorgen für extrem positive Gefühle. Parallel dazu wird das Hormon Adrenalin vermehrt produziert, sodass der Körper im Drogenrausch in einen Ausnahmezustand versetzt wird. Müdigkeit, Hungergefühle und depressive Verstimmungen fallen vom Konsumenten ab. Die Betroffenen bekommen das Gefühl, körperlich und geistig maximal leistungsfähig zu sein. Das anschließende Loch, in das sie nach dem Abklingen der Wirkung fallen, ist umso größer, je höher die Dosis der Substanz gewesen ist. Verschiedene Abstufungen in der Wirkung gibt es in Abhängigkeit von den Streckmitteln, die im Amphetamin-Mix enthalten sind. Auch die Größe des Streckmittel-Anteils kann die Wirkung des Stoffs beeinflussen.

Insgesamt befinden sich Amphetamine in punkto Abhängigkeitspotential auf der Skala der psychotropen Substanzen im oberen Drittel. Die exakte Suchtgefahr ist davon abhängig, welche tatsächlichen Substanzen im Drogencocktail enthalten sind. So bergen die häufig für die Zubereitung von Speed verwendeten Methamphetamine, Kokain und Heroin ein noch höheres Suchtrisiko und begründen genau dadurch das große Risiko des Speed-Konsums. Schließlich kann man dem weißen bis gelblichen Pulver nicht ansehen, welche Stoffe genau in ihm stecken. Falls die Betroffenen weitere illegale Drogen und vergleichbar wirkende Substanzen wie Nikotin, Cannabis oder Alkohol in Form eines Mischkonsums nehmen, steigt das Abhängigkeitspotenzial noch weiter an.

Woran zeigt sich eine Speed-Abhängigkeit?

Die ersten Anzeichen dafür, dass ein Konsument nach Speed süchtig ist, kann er theoretisch selbst erkennen. So verspürt er einen großen Drang danach, die Droge wieder und wieder zu konsumieren. Selbst dann, wenn es ihm nach der Einnahme physisch oder psychisch schlecht geht. Mit der Zeit stellt sich als Folge der Speed-Abhängigkeit eine Speed-Toleranz ein. Das bedeutet, dass die Substanz in immer höheren Dosen eingenommen werden muss, um die stimulierende Wirkung im gleichen Maße genießen bzw. erfahren zu können. Durch diese Dosis-Steigerung verstärkt sich die Sucht weiter und die negativen Folgen nehmen zu.

Außenstehende können eine Speed-Sucht meist am Verhalten der Betroffenen erkennen. Schließlich vernachlässigen die Süchtigen nicht nur ihr äußeres Erscheinungsbild, sondern auch ihre beruflichen und sozialen Pflichten. Sie ziehen sich zurück, isolieren sich und verwahrlosen zunehmend. Auch der Verfall von Körper und Psyche im Rahmen der kurzzeitigen und langfristigen Nebenwirkungen der Amphetamine kann als Signal gewertet werden. Weil vor allem jüngere Menschen Amphetamine als Droge konsumieren, müssen insbesondere die betroffenen Eltern auf die alarmierenden Anzeichen achten.

Was sind die Auswirkungen einer Speed-Abhängigkeit?

Regelmäßig größere Mengen Pep zu konsumieren, erhöht die Gefahr einer Speed-Sucht und beschleunigt das Auftreten von Nebenwirkungen. Manche der Schäden, die Amphetamin-Cocktails den Konsumenten zufügen, sind irreversibel und können somit nicht mehr geheilt werden. Vor allem die psychischen Folgen des Konsums sind schwerwiegend und können die Lebenstüchtigkeit der Betroffenen stark einschränken. Dazu gehören:

  • Depressionen
  • Angstattacken
  • Schlafstörungen
  • Panikattacken
  • Drogenpsychose mit Paranoia und Halluzinationen
  • Neigung zu Selbstverletzungen und Suizid

Der Konsum hinterlässt allerdings auch für den Körper deutliche Spuren. So ist das Immunsystem meist stark geschwächt, wodurch häufig Infektionen auftreten. Darüber hinaus zügeln die Amphetamine den Appetit, weshalb viele Süchtige an Mangelernährung und Untergewicht leiden. Durch die permanente Ausschüttung des Hormons Adrenalin und den dauerhaften Erregungszustand treten Unregelmäßigkeiten beim Blutdruck oder Puls auf, was schließlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

Was tun bei Speed-Abhängigkeit?

Wenn psychische und physische Abhängigkeit zusammentreffen, können Betroffene in der Regel nicht einfach aufhören die Droge zu konsumieren. Schließlich ist das Gefühl bzw. der Drang wieder und wieder eine Line ziehen zu müssen, übermächtig stark. Auch der Körper gibt anhand verschiedener Entzugserscheinungen zu verstehen, dass er die Wirkung der Amphetamin-Mischung braucht. Trotzdem ist eine radikale Entgiftung mit sofortigem Verzicht der erste Schritt auf dem Weg aus der Sucht. Diesen Drogenentzug schaffen die Betroffenen normalerweise nur mit professioneller Hilfe.

Deshalb ist ein Aufenthalt in einer qualifizierten Suchtklinik sinnvoll. Im Rahmen einer stationären Therapie werden hier die körperliche Entgiftung und die anschließende psychische Entwöhnung durchgeführt und engmaschig kontrolliert. Auch Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen werden mitbehandelt. Damit der Patient während des Entzugs nicht unter allzu schweren Entzugserscheinungen leidet, können Medikamente diese Phase unterstützen.

Mit der körperlichen Entgiftung ist die Sucht nach Pep allerdings noch lange nicht überwunden. Weitaus schwieriger ist es, die psychische Abhängigkeit und das Craving (Verlangen) nach dem Amphetamin-Mix hinter sich zu lassen. An dieses Ziel kann nur eine langfristig angelegte Psychotherapie führen. Diese beschäftigt sich nicht nur mit der Sucht und deren Folgen, sondern auch mit den Ursachen, die zum krankhaften Konsum geführt haben. Begonnen wird diese Therapie während des Entzugs und danach ambulant fortgesetzt. Ebenso hilfreich ist es, während der Entwöhnungsphase den Partner und die Familie einzubeziehen.

Die größten Erfolgsaussichten hat eine Therapie, wenn Patienten „nur“ von Pep abhängig sind. Sobald Betroffene auch Cannabis rauchen, Alkohol trinken oder andere Suchtmittel konsumieren, verstärken und beeinflussen sich die jeweiligen Effekte der Substanzen im Gehirn. Die Therapie muss in diesem Fall ausgeweitet werden und sämtliche Suchtaspekte berücksichtigen. Das beansprucht nicht nur mehr Zeit, sondern erweist sich für den Patienten als weitaus belastender. Umso wichtiger ist es, dass die psychische und körperliche Abhängigkeit in einer qualifizierten Klinik behandelt wird.

Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik

Als auf substanzgebundene Suchterkrankungen spezialisierte Klinik behandeln wir eine Speed-Abhängigkeit sanft, schonend und nachhaltig. Die Betroffenen lernen die Ursachen ihrer Sucht kennen und trainieren neue Verhaltensstrategien für einen Alltag ohne Suchtmittel. Wir bieten Ihnen:

  • ein langjährig bewährtes und zertifiziertes Therapiekonzept
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