Was passiert bei einem qualifizierten Speed-Entzug und wie läuft dieser ab?
Das dauerhafte Lossagen von Pep, Crystal und Co. gelingt am besten und schonendsten, wenn die Konsumenten stationär von einem erfahrenen Team von Ärzten und Therapeuten betreut werden. Der Entzug selbst besteht aus einer Entgiftung, Entwöhnung und einer ambulanten Nachsorge.
Entgiftung / Körperlicher Entzug
Am Anfang der Suchttherapie steht immer eine Entgiftung, in welcher der Organismus durch Abstinenz vollständig von der Droge und deren Metaboliten befreit wird. Das dabei auftretende Entzugssyndrom kann durch eine begleitende Medikation gelindert werden. Akute Risiken werden durch eine engmaschige Kontrolle der Vitalfunktionen minimiert.
Entwöhnung
Während der Entwöhnung liegt der Fokus auf der Aufarbeitung der psychischen Suchtursachen. Schließlich kann eine dauerhafte Abstinenz nur mit einer stabilen Psyche gelingen. Die Speed-Abhängigen setzen sich u. a. mit folgenden Fragen auseinander:
- Was war der konkrete Anlass für den ersten Speed-Konsum?
- In welchen Situationen entsteht das Bedürfnis, Speed zu konsumieren?
- Gibt es einen bestimmten Personenkreis, der den Gebrauch der Droge fördert?
Auf diese Weise entsteht ein umfangreiches Gesamtbild, das die Sucht nach dem Amphetamin in den Lebenszusammenhang bringt. Im Anschluss werden Strategien trainiert, um den Alltag auch ohne das Suchtmittel zu bewältigen.
Ambulante Nachsorge
Bei einem chronischen Konsum von Speed kommt es zur Entwicklung des sogenannten Suchtgedächtnisses, das mit dauerhaften Umstrukturierungen im Gehirn vonstattengeht. Der „Belohnungseffekt“, der mit der Droge einhergeht, wird vom zentralen Nervensystem als so hoch eingestuft, dass er natürlichen Reizen haushoch überlegen ist. Daher wird das Verlangen nach dem Amphetamin selbst nach einem erfolgreichen Speed-Entzug immer mal wieder aufflackern und erst nach und nach in den Hintergrund rücken. Um standhaft zu bleiben, ist eine konsequente Nachsorge daher unerlässlich. Diese erfolgt in der Regel durch den Besuch eines Nachsorgetherapeuten und die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.