Was tun gegen Entzugserscheinungen bei Tilidin?
Ein qualifizierter, „warmer“, also schrittweiser Entzug ist die beste Möglichkeit, um sich vor Tilidin-Entzugserscheinungen zu schützen. Das gilt sowohl für Patienten, die durch eine langjährige niedrige Dosis eine physische Abhängigkeit entwickelt haben, als auch für Konsumenten, die das Medikament als Droge missbraucht haben.
Entzugserscheinungen bei gewohnter Dosierung
Wichtig: Lösen die Tabletten bei gewohnter Dosierung Entzugserscheinungen, wie Zittern, innere Unruhe oder Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, aus, sollten Patienten umgehend Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten. Gegebenenfalls muss die Dosis angepasst werden, damit die Entzugssymptome abflauen und das Medikament weiter verlässlich gegen die Schmerzen wirkt.
Keine Steigerung der Dosierung
Eine eigenmächtige Steigerung der Dosis sollte unbedingt vermieden werden. Zum einen führt dies zu einem erhöhten Risiko für eine Abhängigkeit. Zum anderen enthalten gängige Tabletten und Tropfen neben dem Opioid auch seinen Gegenspieler Naloxon – der blockiert ab einer bestimmten Dosis die Wirkung von Tilidin und kann dann ebenfalls Entzugssymptome hervorrufen.
Schrittweises Absetzen des Medikaments
In einem qualifizierten Entzug erfolgt das schrittweise Absetzen des Opioids, sodass Nebenwirkungen wie Schmerzen, Unruhe und Co. von vornherein auf ein Minimum reduziert werden. Eine individuell angepasste Medikation kann Entzugssymptome zusätzlich lindern.
Umfangreiche Entwöhnung – Entwicklung alternativer Strategien
Neben dem kontrollierten Absetzen erfolgt in einer professionellen Entzugstherapie eine umfangreiche Entwöhnung. Diese ist insbesondere für Tilidin-Konsumenten wichtig, die das Medikament als Rauschmittel missbraucht haben. Sie erlernen neue Strategien im Umgang mit Konsum-Auslösern und erfahren so, wie sie zukünftig ohne Opioide, Opiate und andere Drogen durchs Leben gehen können. Gerade dieser Therapie-Baustein, der bei einem kalten Entzug nicht gegeben ist, erweist sich zur Vermeidung von Rückfällen oder einer Suchtverlagerung als entscheidend.