Welche körperlichen Entzugserscheinungen treten bei einem Tilidin-Entzug auf?
Die Einnahme des Schmerzmittels Tilidin führt sowohl bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als auch beim missbräuchlichen Konsum als Droge in eine körperliche Abhängigkeit. Das ist auf den reinen Gewöhnungseffekt zurückzuführen: Der Körper bzw. das Gehirn stellt sich auf die Wirkung des Schmerz-Medikaments ein und passt sich dementsprechend an. Deshalb müssen sowohl Patienten, die Tilidin-Präparate gegen Schmerzen eingenommen haben, als auch Konsumenten, die den Arzneistoff illegal konsumiert haben, mit den folgenden Tilidin-Entzugssymptomen rechnen:
- verstärktes Schmerzempfinden
- innere Unruhe
- Magen-Darm-Beschwerden
- Schweißausbrüche
- Zittern
- übersteigertes Kälteempfinden
- verstärkte Tränenbildung
Verstärkte Schmerzwahrnehmung
Insbesondere die Hyperalgesie, also das verstärkte Empfinden von Schmerzen, wird von Patienten, die das Mittel zur Behandlung starker Schmerzen verschrieben bekommen haben, als sehr unangenehm empfunden. Teilweise scheint die Qualität der Schmerzen nach dem Absetzen des Medikaments sogar noch stärker zu sein als vor der Behandlung. Umso wichtiger ist für sie das schrittweise Ausschleichen des Schmerzmittels.
Die erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen ist auch für Konsumenten gravierend, die das Analgetikum ursprünglich zu Rauschzwecken genommen haben. Auch sie können während des Entzugs starke Schmerzen, beispielsweise in Rücken, Muskulatur und Gelenken, entwickeln. Hinzu können sich Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, aber auch Herzrasen und Bluthochdruck gesellen.
Erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen bei Einnahme anderer Medikamente
Wichtig: Normalerweise sind die Nebenwirkungen, die bei einem Entzug von Tilidin auftreten, nicht lebensgefährlich. Sind jedoch gleichzeitig schwerwiegende Vor- und/oder Begleiterkrankungen gegeben oder konsumieren die Betroffenen weitere Drogen, Medikamente und/oder Alkohol, können die Symptome des Entzugs gravierender sein und gegebenenfalls Komplikationen hervorrufen. In diesem Fall sollten Patienten bzw. Konsumenten keinen Entzug ohne medizinische Begleitung durchführen.