Starkes Immunsystem und Alkohol: Ein unvereinbares Duo
Alkohol wirkt bereits in kleinen Mengen toxisch auf den Körper und seine Zellen. Das gilt ebenso für unser Immunsystem. So hemmen alkoholische Getränke die sogenannten Monozyten, einen Teil der weißen Blutkörperchen, der sich in Fresszellen (Makrophagen) umwandelt und die Erreger „auffrisst“. Darüber hinaus bewirkt Alkohol, dass das Immunsystem die Produktion wichtiger Botenstoffe herunterfährt. Dazu gehören in erster Linie die Zytokine, zu denen auch die das Immunsystem aktivierenden Interferone gehören. Dieser negative Effekt kann bis zu 24 Stunden nach dem letzten Alkoholkonsum andauern. So ist es zu erklären, dass die Anzahl der Grippeerkrankungen in der Karnevalszeit besonders hoch ist.
Darüber hinaus ist Alkohol die Ursache zahlreicher Darmerkrankungen und schädigt massiv die Darmflora. Da rund 80 % der menschlichen Abwehrzellen im Darm liegen, liegt es auf der Hand, dass ein erhöhter Alkoholkonsum hier ebenfalls großen Schaden anrichten kann. Hiervon sind hauptsächlich die Defensine betroffen, die das Eindringen von Bakterien und Viren in den Blutkreislauf verhindern. Auch hier hemmt Alkohol die Produktion, so dass bestimmte Bakterien bis zur Leber gelangen können und dort entzündungsfördernde Stoffe produzieren. Indirekt hat ein durch Alkohol geschwächtes Immunsystem also eine negative Wirkung auf die Leber.
Es gilt mittlerweile als erwiesen, dass dem Körper durch einen hohen täglichen Alkoholkonsum weniger Vitamine zugeführt werden. Schließlich können eine geschädigte Leber und eine veränderte Darmflora Nährstoffe und Vitamine deutlich schlechter verwerten bzw. aufnehmen. Noch extremer ist das Vitamindefizit, wenn zum Trinken noch das Rauchen kommt. Da ein gut funktionierendes Immunsystem auf spezielle Vitamine angewiesen ist (Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E und Vitamine des B-Komplexes), ist dieser Mangel in der kalten Jahreszeit, in der grippale Infekte, Erkältungen und andere Infektionen grassieren, besonders schädlich.