Was ist eine Drogenpsychose?
Bei der Drogenpsychose handelt es sich um eine substanzinduzierte, exogene psychotische Störung. Exogen bedeutet in diesem Fall, dass sich die Ursache der Psychose und das Auftreten der vorwiegend psychischen Symptome auf den Drogenkonsum zurückführen lassen. Dadurch wird die drogeninduzierte Psychose von einer organischen oder auch endogenen Erkrankung aus dem psychotischen Formenkreis wie etwa der Schizophrenie unterschieden. Eine Drogenpsychose kann demnach durch unterschiedliche Substanzen ausgelöst werden, akut auftreten oder chronisch werden.
Für die Betroffenen bringt die Psychose nicht nur zahlreiche unangenehme Symptome mit sich, sondern kann zudem die Lebenstüchtigkeit maßgeblich einschränken. In der Regel ist es nicht mehr, oder nur noch bedingt möglich, am Schul- oder Berufsleben teilzunehmen. Darüber hinaus kann eine Drogenpsychose Tendenzen zur Selbstverletzung oder Suizidversuchen hervorrufen und daher im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
Ebenso kann es bei Patienten mit einer bereits überstandenen endogenen Psychose durch den Konsum psychoaktiver Substanzen zum Rückfall und dauerhaft psychotischen Zuständen kommen. Auch eine latente Schizophrenie kann vermutlich durch Drogen ausgelöst werden, was bedeutet, dass es ohne den Drogenkonsum nicht zum Ausbruch der Krankheit gekommen wäre.
Wer halluzinogene Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Mescalin einnimmt, erlebt als typisches Symptom verschiedene Arten von Halluzinationen. Diese sind allerdings beabsichtigt und ein wesentlicher Bestandteil der spezifischen Rauscherfahrung. Farben, Geräusche oder andere Dinge werden häufig als positiv empfunden. Es gibt jedoch auch gegenteilige Erfahrungen. In diesen Fällen werden die Halluzinationen als bedrohlich und sogar lebensgefährdend wahrgenommen, weshalb man häufig von einem sogenannten „Horrortrip“ spricht, der auch nach dem Abklingen des eigentlichen Rausches bestehen kann. In diesem Fall verschwinden die Halluzinationen nicht mehr oder tauchen auf längere Sicht wiederholt auf. Diese spezifische Form der durch Drogen ausgelösten Psychose wird in den USA auch als HPPD (Hallucinogen Persisting Perception Disorder) bezeichnet, ist in Deutschland jedoch noch wenig bekannt.