Kokain-Entzug / Kokainentzug

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Aktualisiert am: 26.02.2024
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Kokain-Entzug: alles Wichtige in 30 sec.

  • Für ein Kokain-freies Leben sind eine Entgiftung
    und die Aufarbeitung psychischer Ursachen notwendig
  • Der Entzug besteht aus 3 Phasen:
    Crash-Phase, Entzugsphase und Löschungsphase
  • Mehrheit aller Kokainsüchtigen leidet an Begleiterkrankungen
    und Mehrfachabhängigkeiten, die parallel behandelt werden müssen
  • Entzugssymptome: Extreme Müdigkeit, Suizid-Gefahr,
    Depressionen, Angst, Selbstzweifel, Schlafstörungen, Alpträume
  • Entzugserscheinungen können medikamentös gelindert werden
  • Dauer zwischen 3 und 9 Monaten, hängt von der Suchthistorie
    des jeweiligen Patienten ab
Inhalt

Ablauf, Symptome, Dauer, Schwierigkeiten & Perspektiven im Überblick

Die Wirkung von Kokain gilt in Insider-Kreisen als einmalig und scheint vielen anderen Substanzen überlegen zu sein. Schließich versetzt der Konsum der Droge die Konsumenten in eine einzigartige Euphorie und verleiht deutlich mehr Kraft und Leistungsstärke als viele andere Suchtstoffe. So wird aus einer eher introvertierten Persönlichkeit ein eloquenter Redner, der ausgepowerte Manager läuft zu Höchstleistungen auf und der gut situierte Partyfreund freut sich die ganze Woche auf den Rausch am Wochenende. Menschen, die bereits Erfahrungen mit dem körperlichen und psychischen High durch einen Kokainrausch gemacht haben, möchten daher auf das Hochgefühl in der Regel nicht mehr verzichten. Genau dieses stark ausgeprägte Verlangen macht es kokainabhängigen Menschen so schwer, sich überhaupt auf einen Kokain-Entzug einzulassen.

Was passiert im Körper bei einem Kokain-Entzug?

Trotz der kurzen Nachweisbarkeit von Kokain in Blut und Urin, wobei die Länge der Nachweisbarkeit von der Regelmäßigkeit des Konsums abhängt, kann es mehrere Wochen dauern, bis Körper und Geist des Suchtkranken wieder im Gleichgewicht sind. Grundsätzlich verläuft der Entzug in drei unterschiedlichen Phasen, die jeweils von starken Depressionen und Suizidgedanken gekennzeichnet sein können. Mit folgenden Kokain-Entzug-Symptomen ist zu rechnen:

Phase 1 – Crash Phase

Die Crash Phase setzt unmittelbar nach Beendigung des Kokain-Konsums ein; die hauptsächlichen Entzugserscheinungen sind Schlafstörungen und eine extreme Müdigkeit. Selbstzweifel, gedrückte Stimmung und Ängste, ob der Entzug überhaupt gelingen kann, sind vorherrschend.

 

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Phase 2 – Entzugsphase

Auf die Crash Phase folgt die eigentliche Entzugsphase, die bis zu mehreren Wochen andauern kann. Auch hier sind depressive Verstimmungen und Erschöpfung vorherrschend, das starke Verlangen nach der Substanz (Craving) nimmt immens zu. Die Gedanken der Betroffenen kreisen permanent um die Droge und darum, wie sie sich den Stoff am besten beschaffen können. In dieser Phase ist die Rückfallgefahr am größten. Oftmals scheint es vielen Betroffenen am Anfang auch gar nicht so schwierig zu sein, auf die Droge zu verzichten, so dass sich die Patienten in Sicherheit wiegen. Der Suchtdruck wird von zahlreichen Kokainabhängigen erst 2 bis 3 Wochen nach Beginn des Entzugs besonders stark wahrgenommen.

Phase 3 – Löschungsphase / Extinktionsphase

Mit der Zeit schwächt sich der Suchtdruck etwas ab, der starke Konsumzwang tritt nur noch schubweise auf. Es kommt zu Alpträumen, in denen vergangene Rauscherlebnisse wieder erlebt werden. Nach wie vor ist aber eine intensive psychische Betreuung erforderlich.

Wie ist ein Kokainentzug aufgebaut?

Wie alle Suchttherapien besteht ein Kokainentzug aus vier unterschiedlichen Phasen, wobei die erste Phase der eigentlichen Behandlung vorgelagert ist:

  • Motivation,
  • Entgiftung,
  • Entwöhnung und
  • ambulante Nachsorge.

Motivation

Die meisten Konsumenten lieben das euphorisierende Gefühl, das die Droge Kokain in ihnen hervorruft und glauben, später jederzeit mit der Einnahme aufhören zu können. Die Notwendigkeit eines Entzugs erschließt sich vielen Patienten daher erst dann, wenn sie körperlich und psychisch am Ende sind und einfach nicht mehr weiterwissen. Jetzt ist die Abstinenzmotivation groß genug, um eine professionelle Behandlung der Kokainsucht in Erwägung zu ziehen und auf die vermeintlich positive Wirkung von Kokain zu verzichten. Deshalb spricht man hier von einer sogenannten Motivationsphase. Der Weg dorthin hängt von den Betroffenen ab und verläuft völlig unterschiedlich; sei es über die Beratung in einer Suchtberatungsstelle oder Entzugsklinik, das Gespräch mit Angehörigen und guten Freunden oder über eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst.

Entgiftung

Während der Entgiftung wird der Körper komplett von der Droge und ihren Metaboliten befreit. Um gesundheitlichen Problemen frühzeitig entgegenwirken zu können, werden die Vitalparameter in einer Entzugsklinik engmaschig kontrolliert. Da das starke Verlangen nach Kokain und das hohe Ausmaß von Dysphorie und Depression bis hin zum Suizid-Risiko eine sehr hohe Rückfallgefahr beinhalten, sollte der körperliche Entzug von Kokain ausschließlich stationär und mit medikamentöser Unterstützung erfolgen.

Entwöhnung

Direkt im Anschluss an die Entgiftung sollte idealerweise eine Entwöhnung / Suchtrehabilitation stattfinden, die sich psychologisch mit den Suchtauslösern auseinandersetzt und gemeinsam mit den Betroffenen alternative Lösungsstrategien zum Kokainkonsum entwickelt. In einigen Fällen ist die Kokainsucht mit dem erhöhten Konsum von Alkohol verbunden, so dass mit der Drogenabhängigkeit zugleich auch die Alkoholsucht behandelt werden muss. Allerdings sind eine nahtlos ineinander übergehende Entgiftung und Entwöhnung meist nur in Privatkliniken möglich. In öffentlichen Einrichtungen verlaufen Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung in der Regel zeitlich voneinander getrennt und in unterschiedlichen Kliniken, wodurch sich die Gefahr eines Rückfalls und die Dauer des Entzugs erhöhen.

Nachsorge

Durch das Suchtgedächtnis und die chemischen Besonderheiten der Droge Kokain ist der Kokain-Entzug lediglich der erste Schritt zur nachhaltigen Abstinenz. Dem Aufenthalt in einer qualifizierten Klinik für Kokainentzug sollte sich daher immer eine umfassende Nachsorge anschließen. Diese erfolgt meist in ambulanten, psychotherapeutischen Gesprächen, in denen kritische Alltagssituationen und eventuelle Risikofaktoren besprochen und alternative Lösungsstrategien erarbeitet werden. Oft helfen dem Suchtkranken ebenfalls der Besuch einer Selbsthilfegruppe und das Gefühl, mit seinen Sorgen und Nöten nicht allein dazustehen und diese mit anderen Menschen teilen zu können.

Sucht erkennen – Sucht überwinden

Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Wie lange dauert ein Kokainentzug?

Grundsätzlich muss beim Kokain-Entzug von einer längeren Entzugsdauer ausgegangen werden als beispielsweise bei einer Alkoholsucht. So können allein die körperlichen Entzugserscheinungen (Entzugssyndrom) in ihrem dreiphasigen Verlauf bis zu 10 Wochen andauern. Bei einem langjährigem Drogengebrauch bleiben einzelne Symptome unter Umständen auch darüber hinaus erhalten. Die gesamte Kokain-Entzug-Dauer lässt sich daher nur schwer abschätzen und hängt vom jeweiligen Patienten ab. Ein ungefährer Richtwert ist eine Zeitspanne zwischen 3 und 9 Monaten.

Dabei wird die persönliche Entzugsdauer von mehreren Faktoren beeinflusst:

  • Begleit- und Vorerkrankungen
  • Mehrfachabhängigkeiten (Alkohol oder andere Substanzen)
  • Dauer und Art des Kokainkonsums
  • Persönliches Umfeld
  • Gewählte Drogenentzugsklinik

Es ist offensichtlich, dass die Therapie einer Mehrfachabhängigkeit oder die Behandlung von Begleiterkrankungen den Entzug des „weißen Pulvers“ zusätzlich verlängern können. Auch nach dem Kokain-Entzug ist die Rückfallgefahr durch das ausgeprägte Verlangen und die Erinnerung an die Euphorie und den ultimativen Kick durch Kokain äußerst hoch. Je länger die Abstinenz gelebt wird, desto mehr gerät allerdings das Verlangen in den Hintergrund, so dass auch Kokainsüchtige mit einer langjährigen Abhängigkeit mittels professioneller Hilfe den Weg in ein drogenfreies Leben schaffen können.

Welche Medikamente werden eingesetzt, um die Entzugssymptome zu lindern?

Die von den Süchtigen am schlimmsten empfundenen Entzugserscheinungen sind die depressive Symptomatik und die extreme Kraftlosigkeit, so dass viele der verabreichten Kokain-Entzug-Medikamente in diesem Wirkbereich zu finden sind. Unter anderem werden Antidepressiva oder niederpotente Neuroleptika zur Linderung von Depressionen, Unruhe oder Schlafstörungen verordnet und können – abhängig vom Wirkstoff – zugleich auch den Antrieb steigern. Im Falle von Wahnvorstellungen und Psychosen werden hochpotente Neuroleptika gegeben.

Warum sollte ein Kokain-Entzug auf keinen Fall zu Hause stattfinden?

Ein Kokainentzug zu Hause wird meist als kalter Entzug durchgeführt, d. h. das Kokain wird abrupt und ohne eine ärztliche Überwachung abgesetzt. Körper und Psyche, die an die regelmäßige Einnahme bestimmter Mengen Kokain gewöhnt sind, werden auf diese Weise massiv unter Stress gesetzt. Die Konzentration der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, deren Ausschüttung bisher durch den Konsum von Kokain beschleunigt wurde, sinkt rapide ab, so dass dem Körper Glückshormone / Endorphine fehlen. Es kommt zu einer tiefen Niedergeschlagenheit, die ohne lindernde Medikamente kaum auszuhalten ist. Zusätzlich raubt der bereits erwähnte, abbremsende CB1-Rezeptor den Patienten den Antrieb, den Entzug auch wirklich durchzuführen. Das Zusammenspiel beider Faktoren ist für den Suchtkranken häufig eine unüberwindliche Hürde, die ihn dazu veranlasst, erneut zur Droge zu greifen.

Selbst, wenn die körperliche Abhängigkeit überwunden werden kann, besteht nach wie vor eine große psychische Abhängigkeit, d. h. ein starker Suchtdruck, der einen Rückfall hervorrufen kann. Dieser muss durch eine intensive Psychotherapie bearbeitet und durch gesunde Verhaltensstrategien ersetzt werden. Diese sogenannte Entwöhnung oder Suchtrehabilitation erfolgt normalerweise stationär und fehlt bei einem kalten Kokainentzug komplett.

Welche Klinik ist die richtige für einen Kokain-Entzug?

Die Wahl einer passenden Kokainentzugsklinik hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab und ist in den meisten Fällen eine sehr individuelle Entscheidung. So spielen für viele Menschen die Nähe zum Wohnort und das Ambiente der Entzugsklinik eine große Rolle. Ebenso sind die Kokainentzug-Kosten ein wichtiges Entscheidungskriterium. Unabhängig von der jeweiligen Suchtklinik verläuft ein erfolgreicher Kokainentzug nach den oben bereits erwähnten Phasen und nach den neuesten Behandlungsleitlinien. Aufgrund der besonderen Entzugsproblematik sollte die Therapie allerdings in einer Einrichtung stattfinden, die sich auf die Therapie von Suchterkrankungen spezialisiert hat und eine umfangreiche Expertise in der Behandlung der Kokainsucht besitzt. Theoretisch kann die körperliche Entgiftung zwar in einem allgemeinen Krankenhaus oder einer Psychiatrie durchgeführt werden, besser ist es allerdings, sich für eine öffentliche Klinik mit eigener Suchtstation oder für eine private Entzugsklinik zu entscheiden. Gleiches gilt für die psychische Entwöhnung.

Worin unterscheidet sich der Kokain-Entzug in öffentlichen und privaten Einrichtungen?

Die Unterschiede zwischen öffentlichen und privaten Kliniken lassen sich auf drei verschiedene Punkte herunterbrechen: Intensität der Therapien, Behandlungsort und Entzugsdauer.

Behandlungsintensität

Es liegt auf der Hand, dass Privatkliniken deutlich mehr Spielraum in der Wahl ihres Therapieangebots haben als öffentliche Einrichtungen, die an die Vorgaben ihrer Kostenträger gebunden sind. Auch der Personalschlüssel ist in der Regel höher, so dass mehr Therapien (beispielsweise NES, Biofeedback oder Akupunktur) angeboten werden können als in Akutkrankenhäusern bzw. in Sucht-Rehakliniken. Diese Vielfalt ist besonders relevant in Bezug auf die Entwöhnungsbehandlung. Schließlich erfolgt diese in Privatkliniken im Einzel- und im Gruppensetting, während in öffentlichen Einrichtungen meist nur Gruppengespräche angeboten werden.

Behandlungsort

Die Entzugsbehandlung von Krankenkasse und Rentenversicherung gehen zeitlich versetzt in zwei unterschiedlichen Einrichtungen vonstatten. So ist die Krankenkasse für die Entgiftung zuständig, für die Suchtrehabilitation muss ein Reha-Antrag bei der Rentenversicherung gestellt werden. In privaten Kliniken hingegen finden beide Entzugsphasen eng miteinander verzahnt in einem einzigen Behandlungsblock bei denselben Ärzten und Therapeuten statt. Dementsprechend erlebt der Suchtkranke die Klinik als geschützten Rahmen, in dem er beide Entzugsschritte erfolgreich durchführen kann und durchgängig Kontakt mit vertrauten Personen hat – darunter auch die Mitpatienten.

Entzugsdauer

Die Wartezeit auf einen Reha-Platz in einer öffentlichen Klinik für Suchtrehabilitation beträgt zwischen 4 und 6 Wochen, in denen der Suchtkranke allein mit seinem starken Verlangen nach Kokain fertig werden muss. Dementsprechend groß ist die Gefahr eines Rückfalls. Insgesamt ist die Dauer eines öffentlichen Kokainentzugs durch die unterschiedlichen Kliniken, die zwischenzeitige Wartezeit und die weniger komprimierte Behandlung wesentlich länger als eine Entzugsbehandlung in einer Privatklinik.

Kokainsucht Entzug: Wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für die Behandlung einer Kokainabhängigkeit werden bei einem Aufenthalt in öffentlichen Einrichtungen von der Krankenkasse (Entgiftung) und der Rentenversicherung (Suchrehabilitation) übernommen. Darüber hinaus besteht für Selbstzahler und Privatpatienten die Möglichkeit, die Kosten für den Entzug aus eigener Tasche zu begleichen. Sollten die Kosten über die private Krankenversicherung abgerechnet werden, empfiehlt es sich, zur Klärung der Formalien bereits im Vorfeld den Kontakt zur gewählten Klinik zu suchen.

Weshalb sollte ein Kokainentzug so schnell wie möglich durchgeführt werden?

Abwasserproben deutscher Großstädte belegen, dass für erschreckend viele Menschen der Gebrauch von Kokain längst zum Leben dazugehört und in den letzten Jahren massiv angestiegen ist. Der Konsum wird verharmlost, schließlich machen es ja viele. Darüber hinaus werden das Abhängigkeitsrisiko der illegalen Droge und die damit verbundenen Probleme stark unterschätzt. So kann Kokain bei regelmäßiger Einnahme zu körperlichen und psychischen Spätfolgen führen und durch den erhöhten Blutdruck das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall steigern. Schlimmstenfalls kommt es zu paranoiden Wahnvorstellungen oder sogar zu einer irreversiblen Kokainpsychose, die dem Konsumenten auch nach einem erfolgreich durchgeführten Entzug ein selbstbestimmtes Leben unmöglich macht. Je früher ein Entzug durchgeführt wird, desto geringer sind in der Regel die gesundheitlichen Folgen des Kokainkonsums und desto leichter fällt der Verzicht auf den Suchtstoff.

Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg eines Kokain-Entzugs?

Cannabis-Sucht: Wie wird die Cannabis-Abhängigkeit behandelt?Neben Abstinenzmotivation und ärztlicher / therapeutischer Behandlung spielt das soziale Umfeld eine große Rolle für ein dauerhaftes Leben ohne Abhängigkeit. Daher sollte eine Kokain-Entzugsklinik gewählt werden, in der auf Wunsch des Patienten Ehepartner und enge Familienmitglieder in die Therapie der Kokain-Sucht einbezogen werden, beispielsweise in Paar- und Familiengesprächen. Viele Kliniken ermöglichen zusätzlich die Teilnahme an Angehörigen-Seminaren, in denen die Seminarteilnehmer einen adäquaten und präventiven Umgang mit dem Kokainsüchtigen erlernen und umfangreiche Informationen über die gefährliche Sucht erhalten. Ein weiteres Thema ist die Rückfallprävention nach dem Kokain-Entzug.

Sollte der Konsum von Kokain mit Freunden stattgefunden haben, ist es unter Umständen sinnvoll, den Freundeskreis zu wechseln. Andernfalls besteht die Gefahr, durch die Clique erneut zum Kokaingebrauch getrieben zu werden.

Mit welchen Schwierigkeiten ist ein Kokainentzug verbunden?

Drogensucht: Welche psychischen Folgen sind bei einer Drogenabhängigkeit möglich?Ob als Koks geschnupft, als Crack geraucht oder mit einer Spritze konsumiert: Der Entzug fällt Kokainsüchtigen extrem schwer, demotiviert und macht depressiv. Verursacht werden diese Schwierigkeiten durch die besonderen Wirkmechanismen der Droge. Im Vergleich zu anderen Drogen beeinflusst Kokain sehr stark den für Motivation und Emotionen relevanten Bereich des Vorderhirns (Nucleus accumbens) und beschleunigt die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Gleichzeitig wird der Ausstoß des Cannabinoid-Rezeptors 1, kurz CB1 erhöht, der die Hyperaktivität des Gehirns abbremst. Während die beschleunigende Wirkung des Kokains nach einiger Zeit nachlässt, wird CB1 weiterhin ausgeschüttet, was zu mangelnder Energie und einer extremen Antriebslosigkeit führt. Aufgrund dieser spezifischen Wirkung entsteht ein Teufelskreis, in dem der Abhängige meist erneut zur Droge greift, um sich besser und leistungsfähiger zu fühlen. Innerhalb kurzer Zeit werden so immer größere Mengen und höhere Dosen konsumiert und das Risiko von Spät-Folgen erhöht.

Unterbleibt der neuerliche Konsum der Substanz, fühlen die Betroffenen trotz vollständiger Erschöpfung eine innere Unruhe und Anspannung. Um endlich zur Ruhe kommen zu können, werden vielfach Cannabis, Benzodiazepine oder auch Heroin konsumiert. Auf diese Weise sind bereits zahlreiche Kokainsüchtige nach und nach in andere Abhängigkeiten gerutscht.

Wie sind die Prognosen nach einem Kokain-Entzug?

Wer seit langer Zeit Kokain genommen hat, weiß oft nicht, ob er es dauerhaft schafft, auf die Droge zu verzichten. Zu groß ist das Verlangen nach dem einzigartigen Gefühl der Stärke und zu unangenehm sind die Entzugserscheinungen. Obwohl die ersten Wochen des Entzugs nicht leicht sind, ist es dennoch möglich, die Droge für immer loszulassen. Schließlich werden die Entzugserscheinungen nach und nach weniger.
Wichtig ist es, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und nicht zu versuchen, den Kokain-Entzug allein zu schaffen. Der beste Garant für ein abstinentes Leben ohne Kokain sind die Behandlung der psychischen Abhängigkeit und eine umfassende Vorbereitung auf das alltägliche Leben. So bieten zahlreiche Kliniken während der stationären Behandlung eine umfangreiche Rückfallprävention, die gezielt auf Risiken und Belastungen im Alltag eingeht. Um das während des Kokain-Entzugs Erlernte zu vertiefen und zu stabilisieren, ist eine regelmäßige Auffrischung in Form einwöchiger Intervalltrainings sinnvoll.

Welche Kokain-Entzug-Tipps gibt es?

Um die Kokain-Entzugserscheinungen erfolgreich durchzustehen, ist es wichtig, den Blick auf das große Ganze zu richten, d. h. ausnahmsweise mal nicht im Hier und im Jetzt zu leben, sondern die Vorteile eines Lebens ohne Kokain-Sucht vorwegzunehmen. So kann beispielsweise eine Liste erstellt werden, die Aktivitäten aufführt, die Sie nach dem Kokain-Entzug erleben möchten. Alternativ können Sie sich ausrechnen, wieviel Geld Sie ohne den Konsum von Kokain einsparen und welche Dinge damit realisierbar werden. Rufen Sie sich dabei Ihre mentale Stärke ins Gedächtnis und dass Sie auch vor dem Kokainkonsum Freude und Spaß am Leben empfunden haben.

Suchen Sie sich ein neues Hobby und lenken sich von den Entzugssymptomen ab. Insbesondere bei einem stationären Kokainentzug gibt es zahlreiche begleitende Therapieangebote, die es ermöglichen, in neue Bereiche hinein zu schnuppern. Auch wenn der Entzug ambulant mit ärztlicher Begleitung abläuft, besteht die Möglichkeit, Abwechslung in den Alltag zu bringen. Tipps für den Kokain-Entzug erhalten Sie bei Suchtberatungsstellen, Suchtkliniken und Selbsthilfegruppen.

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Ein Kokainentzug ist mit zahlreichen Schwierigkeiten und Abbrüchen verbunden. In unserer Klinik wird der Entzug so sanft und schonend wie möglich und mit einer intensiven Psychotherapie durchgeführt, so dass Sie beste Chancen auf ein kokainfreies Leben haben. Wir bieten Ihnen:

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