Wie riskant ist Cannabis im Vergleich zu anderen Drogen?
Im Gegensatz zu harten Drogen wie Kokain oder Heroin führt Cannabis nicht zu einer richtigen körperlichen Abhängigkeit. Das Risiko psychisch abhängig zu werden, ist aufgrund der euphorisierenden Wirkung des Bestandteils Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) allerdings relativ hoch. Eine Überdosis wirkt nicht tödlich, ist allerdings mit sehr unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden. Die Betreffenden glauben zu sterben, leiden an Halluzinationen oder Angststörungen und haben mit Kreislaufproblemen und Taubheitsgefühlen zu kämpfen.
Nun könnte man sich die Frage stellen, weshalb die Substanz so verteufelt wird, wenn sie in den Köpfen vieler Menschen gar nicht so gefährlich ist. Zum einen ist ein früher Beginn des Konsums problematisch. So wird Cannabis üblicherweise von jungen Konsumenten eingenommen, deren Gehirn-Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und daher durch die Substanz stärker beeinflusst wird. Schließlich ist das junge und unreife Gehirn anfälliger, Störungen zu entwickeln. Die meisten Erwachsenen, die unter den negativen Folgen eines jahrelangen Cannabiskonsums leiden, haben bereits in der Jugend mit dem Kiffen angefangen, so dass auch hier der Zeitaspekt relevant ist.
Zudem ist Cannabis in den letzten Jahren so gezüchtet worden, dass es in seiner Potenz um ein Vielfaches höher ist als früher, und somit die Gefahr, eine Psychose zu entwickeln, deutlich gestiegen ist. Infolgedessen sehen die Ärzte in Kliniken sehr viele cannabisinduzierte Psychosen. Bezüglich der Entwicklung einer Psychose besteht allerdings nicht zwangsläufig ein Zusammenhang mit der Häufigkeit des Konsums, so dass es Patienten gibt, die nach einem einmaligen Konsum eine irreversible Psychose entwickelt haben.
Menschen, die von Cannabis abhängig sind, können sowohl eine Suchttherapie von Krankenkasse und Rentenversicherung in Anspruch nehmen als auch in einer Privatklinik entziehen. Beide Entzugsvarianten basieren auf einer Entgiftung und Entwöhnung, unterscheiden sich aber in ihrem Ablauf, ihrer Qualität und ihrer Länge.