Wie entsteht eine Alkoholvergiftung?
Eine Alkoholvergiftung entsteht, wenn der Körper in kurzer Zeit mehr Ethanol aufnimmt, als er abbauen kann. Der Alkohol reichert sich im Blut an, wodurch die Blutalkoholkonzentration (BAK) rasch steigt. Dies führt zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems, wobei mit zunehmender BAK die Gefahr schwerer Komplikationen bis hin zum Atemstillstand steigt.
Wie stark eine Person auf Alkohol reagiert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, z. B. Körpergewicht, Geschlecht, Alter, Leberfunktion und individueller Toleranz. Zur Beurteilung des Schweregrads wird eine klinische Vier-Stadien-Einteilung herangezogen:
- Stadium der Exzitation (BAK < 2,0 Promille)
Gekennzeichnet durch Enthemmung, Rededrang, motorische Unruhe und erste Gleichgewichtsstörungen. Die Reizschwelle ist herabgesetzt, die Reaktionszeit verlängert.
- Stadium der Hypnose (BAK 2,0–2,5 Promille)
Es treten ausgeprägte Koordinationsstörungen, verwaschene Sprache, Gedächtnislücken (Amnesien) und häufig auch Übelkeit oder Erbrechen auf. Die Muskulatur ist schlaff, die Ansprechbarkeit eingeschränkt.
- Stadium der Narkose (BAK 2,5–4,0 Promille)
Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Kreislauf und Atmung können instabil werden, es besteht die Gefahr, dass Erbrochenes eingeatmet wird (Aspirationsgefahr).
- Stadium der Asphyxie (BAK > 4,0 Promille)
Ein lebensbedrohlicher Zustand mit möglichem Atemstillstand, Kreislaufversagen und Unterkühlung. Ohne sofortige medizinische Hilfe kann dieser Zustand tödlich enden.