Kokainsucht Lebenserwartung

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Kokainsucht Lebenserwartung: alles Wichtige in 30 sec.

  • Kokain ist eine toxische Substanz, die Körper und Psyche stark schädigen kann.
  • Studien zeigen, dass schon ein moderater Kokainkonsum die Lebenserwartung reduzieren kann.
  • Koks hat einen enorm schädlichen Einfluss auf die Herzgesundheit.
  • Der Kokainkonsum kann gravierende Organschäden nach sich ziehen.
  • Besonders gefährlich ist der Mischkonsum mit anderen Rauschmitteln.
  • Einen risikofreien Konsum gibt es nicht – eine Therapie hilft Betroffenen, sich aus der Sucht zu befreien.
Inhalt

Wodurch reduziert sich die Lebenserwartung bei Kokainkonsum?

Kokain gehört zweifellos zu den illegalen Drogen, die eines der größten Abhängigkeitspotenziale besitzen. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder fünfte gelegentliche Kokainkonsument früher oder später eine Abhängigkeit entwickelt. Doch die Abhängigkeit alleine ist nicht das Problem: Durch den Rauschmittelkonsum kann es zu schweren psychischen und/oder körperlichen Schäden kommen. Diese wiederum können derart gravierend sein, dass sie die Lebenserwartung der Konsumenten drastisch reduzieren.

Welchen Einfluss hat eine Kokainsucht auf die Lebenserwartung?

Wie hoch die Lebenserwartung bei Kokainsucht ist, lässt sich nicht pauschal beziffern. Studien haben jedoch herausgefunden, dass der regelmäßige genauso wie der sporadische Konsum von Drogen die Lebenserwartung negativ beeinflussen können. Das liegt vor allem an den zahlreichen potenziellen Folgeschäden.

US-Studie: 5-fach höheres Sterberisiko – auch bei gelegentlichem Drogenkonsum

Eine groß angelegte US-amerikanische Studie hat über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg den Zusammenhang von Drogenkonsum und Sterblichkeit bei einer Gruppe mit mehr als 4.000 Personen untersucht. Das Ergebnis: Schon der gelegentliche Konsum von Rauschmitteln hat starken Einfluss auf das Sterberisiko. So hatten Menschen, die bereits im jungen Alter härtere Drogen wie Kokain konsumiert haben und bis ins mittlere Erwachsenenalter zumindest einen moderaten Konsum pflegten, ein fünfmal höheres Sterberisiko als Personen, die abstinent lebten und keine Drogen nahmen1. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht Kokain-spezifisch, vermitteln jedoch einen guten Eindruck darüber, wie sich der Konsum von illegalen Rauschmitteln auf die Lebenserwartung auswirken kann.

Dänische Studie zeigt geringere Lebenserwartung bei Kokainkonsumenten

Eine ähnliche Studie aus Dänemark kommt zu vergleichbaren Ergebnissen2. Auch hier zeigt sich, dass Kokainkonsumenten im Speziellen sowie Drogenabhängige im Allgemeinen ein erhöhtes Sterberisiko und damit eine verringerte Lebenserwartung haben.

Warum ist die Lebenserwartung bei Kokainsucht reduziert?

Kokain ist eine psychoaktive Substanz, die zu einer erhöhten Ausschüttung von Neurotransmittern im Gehirn führt: Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sorgen für mehr Glücksgefühle und ein subjektiv empfundenes Gefühl der gesteigerten Leistungsfähigkeit. Diese als angenehm erlebte Wirkung hat jedoch zahlreiche negative Nebeneffekte. So sind es denn auch die Langzeitwirkungen des Kokainkonsums, welche die Lebenserwartung besonders stark beeinträchtigen.

Kokain schädigt das Herz-Kreislauf-System

Kokain ist ein sogenanntes Sympathikomimetikum, welches das vegetative Nervensystem des Menschen aktiviert. Das hat ganz konkrete Folgen:

  • Der Blutdruck erhöht sich, die Herzfrequenz wird gesteigert, die Atemwege erweitern sich und somit steigt auch der Sauerstoffverbrauch.
  • Wird dieser Zustand über längere Zeit aufrechterhalten, besteht die Gefahr gravierender Schäden im Herz-Kreislauf-System. Hiervon können beispielsweise die Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen) sowie die Gefäßzellen betroffen sein 3.
  • Eine Folge können kardiovaskuläre Erkrankungen wie Angina pectoris, Herzinfarkt oder gar plötzlicher Herztod sein4.

Derartige Risiken bestehen nicht nur bei einem starken Konsum von Kokain oder einer sogenannten Überdosierung. So haben US-amerikanische Studien herausgefunden, dass rund ein Viertel aller Herzinfarkte bei Menschen unter 45 Jahren auf die Einnahme der Droge zurückzuführen ist.

Weitere gefährliche Langzeitfolgen beim Kokainkonsum

Nicht nur die Herzgesundheit wird mit jeder Dosis der Droge geschädigt. Durch die Einnahme der toxischen Substanz erfährt der Organismus des Menschen auf allen Ebenen eine extreme Belastung. Diese kann auf Dauer dazu führen, dass das Immunsystem geschwächt und Organe wie Leber und Niere beeinträchtigt werden 5.

  • Je nachdem, wie Konsumenten das Rauschmittel einnehmen, wird zusätzlich die Lunge extrem belastet (Crack rauchen) und es besteht ein hohes Risiko für Infektionskrankheiten (bei intravenösem Konsum).
  • Zudem hat sich in medizinischen Studien bereits mehrfach gezeigt, dass das Gehirn von Kokainkonsumenten massiven Schaden nimmt: So schrumpft die graue Substanz bei Koksern fast doppelt so schnell wie bei Menschen, die keinen Kokainkonsum pflegen.
  • Darüber hinaus kann der Genuss der Droge ursächlich für eine große Bandbreite an psychischen Erkrankungen sein. Hierzu gehören etwa Angststörungen, Depressionen, Psychosen. Sie alle mindern nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern können etwa durch eine erhöhte Suizidalität auch die Lebenserwartung verringern.

Gefährliche Kurzzeitfolgen beim Kokainkonsum

Vor allem junge Menschen denken häufig, dass Rauschmittel wie Kokain und andere Drogen erst wirklich gefährlich werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum sowie in hoher Dosis eingenommen werden. Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen gefährlichen Trugschluss: Schon die einmalige Einnahme kann gravierende körperliche und/oder psychische Folgen haben und schlimmstenfalls sogar lebensgefährlich werden. So kann beispielsweise ein Kokainschock unbehandelt binnen kürzester Zeit zum Tod führen.

Übrigens: Das Risiko lebenszeitverkürzender Folgen steigt bei den meisten Betroffenen nicht nur mit der Dosis sowie der Häufigkeit der Einnahme. Auch ein Mischkonsum, bei dem Kokain beispielsweise zusammen mit Alkohol oder anderen Drogen eingenommen wird, kann zusätzlich ernsthafte gesundheitliche Schäden hervorrufen.

Wie kann man seine Lebenserwartung bei Kokainsucht beeinflussen?

Die möglichen negativen Folgen des Kokainkonsums sind hoch – umso mehr Konsumenten suchen nach einer Möglichkeit für einen sicheren, risikofreien Konsum der Droge. Einen solchen gibt es jedoch nicht: Wie Körper und Psyche auf die Wirkung des Rauschmittels reagieren und welche Langzeitschäden entstehen können, lässt sich nicht vorhersagen und auch nicht beeinflussen. Entsprechend gibt es für Betroffene nur ein Verhalten, mit dem sie ihre Lebenswartung wieder steigern können: den Drogenkonsum stoppen.

Wer den Weg aus der Suchtspirale nicht alleine schafft, findet Hilfe in einer professionellen Therapie. Hier kann nicht nur die Suchterkrankung als solche bekämpft werden – auch bereits aufgetretene Begleiterkrankungen erhalten die erforderliche Aufmerksamkeit und Behandlung.

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    „Suchtklinik für Manager“ – Deutschlandradio, November 2006

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    Quellenangaben

    Quellenliste

    1 Kertesz, Stefan et al. „Trajectories of drug use and mortylity outcomes among adults followed over 18 years“, PMID: 22274889, PMCID: PMC3378735, DOI: 10.1007/s11606-011-1975-3, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22274889/ (Datum des Zugriffs: 12.04.2022)

    2 Arendt, Mikkel et al. “Mortality among individuals with cannabis, cocaine, amphetamine, MDMA, and opioid use disorders: a nationwide follow-up study of Danish substance users in treatment”, PMID: 20971585, DOI: 10.1016/j.drugalcdep.2010.09.013, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20971585/ (Datum des Zugriffs: 12.04.2022)

    3 Stiefelhagen, P. Lifestyle-Drogen bedrohen das Herz. MMW – Fortschritte der Medizin 161, 18 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0388-9https://link.springer.com/article/10.1007/s15006-019-0388-9 (Datum des Zugriffs: 12.04.2022)

    4 Haltmayer, Hans, „Somatische Erkrankungen bei Drogenabhängigen“, ärtztemagazin 47/2008, https://oegabs.at/userfiles/files/medienberichte_files/somatisch_drogen1_aem_4708.pdf (Datum des Zugriffs: 12.04.2022)

    5 Die Drogenbeauftrage der Bundesregierung „Drogen- und Suchtbericht 2019“, S. 103 https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/assets/Service/DSB_2019_mj_barr.pdf (Datum des Zugriffs. 12.04.2022)

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