Alkohol und Corona

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Aktualisiert am: 16.09.2025
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Alkohol und Corona: alles Wichtige in 30 sec.

  • Der Mythos „Alkohol hilft gegen Corona“ ist weit verbreitet; jedoch ist das Gegenteil der Fall.
  • Alkohol schwächt das Immunsystem, mindert die Schlafqualität und kann Begleit- und Folgeerkrankungen hervorrufen.
  • Der Alkoholkonsum stieg während der Lockdowns zu Beginn der Pandemie; viele Menschen griffen zur Flasche, um Trost zu finden.
  • Homeoffice und Kurzarbeit begünstigten den Alkoholkonsum, schließen fehlten die gesellschaftlichen Kontrollmechanismen.
  • Wer eine Alkoholsucht entwickelt hat, sollte so bald wie möglich einen Entzug durchführen.
Inhalt

    Fakten, Risiken und Chancen

    Regelmäßiges Händewaschen, geschlossene Geschäfte, das Einhalten eines Mindestabstands, ein Kontaktverbot in Deutschland und zahlreiche Ausgangssperren im Ausland: Corona bzw. COVID 19 hielt die Welt während der Pandemie in Atem. Dank der ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen sank zwar die Gefahr einer Ansteckung; gleichzeitig bestand eine große Unsicherheit darüber, wie lange die Pandemie dauern würde. Die Angst vor dem Virus und die Verunsicherung der Menschen nahm mannigfaltige Formen an. Eine davon war die Behauptung, dass hochprozentiger Alkohol gegen das Coronavirus helfen könne. Aber war bzw. ist das wirklich so?

    Weitverbreiteter Mythos: Alkohol hilft gegen Corona

    Alkohol und Corona„Drinking alcohol does not protect you against COVID-19 and can be dangerous“ – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fand klare Worte zum Thema Alkohol und Corona. Entgegen dem bekannten Song von Herbert Grönemeyer ist Alkohol eben kein Fallschirm oder Rettungsboot, sondern erleichtert dem Virus den Zugang zum Köper. Schließlich sind Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum aus verschiedenen Gründen besonders anfällig für eine Erkrankung mit COVID-19.

    Dämpfung des Immunsystems

    Alkohol hat eine unterdrückende Wirkung auf das körpereigene Immunsystem und lähmt die sogenannten Fresszellen, die bei der Bekämpfung von Viren, Bakterien und anderen Erregern eine große Rolle spielen. Die Produktion körpereigener Botenstoffe – hauptsächlich Interferon – wird ausgebremst, so dass dem Immunsystem gewissermaßen das Signal zum Angriff fehlt. Ebenso werden durch Alkohol vermehrt Vitamin C, Kalium und Phosphat ausgeschieden, denen eine die Abwehr stärkende Wirkung zugeschrieben wird.

    Minderung der Schlafqualität

    Alkohol verändert die Qualität und Dauer des Tiefschlafs. Darüber hinaus fördern die durch den Alkoholabbau entstehenden toxischen Abbauprodukte, gesteigerter Harndrang, starkes Schwitzen und Durst das vermehrte Aufwachen in der zweiten Nachthälfte und verhindern so das Durchschlafen. Unter dem Strich sind Alkohol und Schlaf, bzw. eine gute Schlafqualität eher gegensätzlich, so dass die betroffenen Personen durch den Alkoholkonsum an Kraft und Leistungsstärke für den Kampf gegen die Corona-Viren verlieren.

    Schwächung durch Begleit- und Folgeerkrankungen

    Hand in Hand mit einem erhöhten Alkoholkonsum gehen oft Begleit- oder Folgeerkrankungen. Es liegt auf der Hand, dass der menschliche Organismus bei Bluthochdruck, chronischer Bronchitis oder Leberschäden nicht adäquat auf das Virus reagieren kann, so dass die Krankheit mit großer Wahrscheinlichkeit einen schwereren Verlauf als bei gesunden Personen nimmt.
    Die verbreitete Annahme, dass Alkohol gegen Corona schützt, ist also im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee und die Teilnahme an virtuellen Trinkgelagen und eine vermehrte Heimtrinkerei sind nicht zu empfehlen. Vielmehr gilt es, die Immunabwehr zu stärken und den Körper bestmöglich auf das neuartige Coronavirus vorzubereiten. Alkohol selbst kann lediglich in Desinfektionsmitteln das Coronavirus abtöten und die das Erbgut von SARS-CoV-2 schützende Fettschicht durch seine fettlösende Wirkung schädigen. Genau diese Wirkung beschrieb einst Gesundheitsminister Jens Spahn mit seiner Aussage, dass Corona-Viren „alkoholsensibel“ seien.

    Globaler Lockdown war eine Herausforderung für alkoholaffine Menschen

    Menschen mit einer chronischen Alkoholsucht und trockene Alkoholiker gelangten durch die weltweiten Corona-Maßnahmen oft an ihre Grenzen. Die Angst um die eigene Gesundheit, die Einschränkung sozialer Kontakte, Existenzsorgen und das unfreiwillige Beisammensein mit der Familie bzw. die Isolierung alleinstehender Personen machten hilflos und erzeugten psychischen Stress, der häufig durch den Griff zur Flasche betäubt wurde. Besonders gefährdet waren die sogenannten Problemtrinker (Alpha-Trinker), die nach der WHO-Definition zwar noch keine Alkoholiker sind, aber den Alkohol als Problemlöser nutzen. So warnten die Weltgesundheitsorganisation und verschiedene Suchtforscher vor dem durch das Covid-19-Virus gestiegenen Konsum alkoholischer Getränke.

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    Scham- und Schuldgefühle machten Pause

    Die während der Pandemie zum Schutz der Bevölkerung erlassenen Maßnahmen begünstigten auch in anderer Hinsicht das Trinken. Da soziale Regularien und die Schranken des Arbeitslebens durch die erzwungene Isolierung wegfallen waren, war es plötzlich ganz einfach, heimlich zu trinken. Schließlich wird die Flasche auf dem Schreibtisch im Home-office nicht gesehen, geschweige denn kommentiert. Auch die berüchtigte Fahne fällt außer den Angehörigen niemandem mehr auf, so dass die Hemmschwelle für den Konsum von Schnaps, Wein oder Bier auf ein Minimum sinken.

    Alkoholverbot war und ist keine Alternative

    Obwohl die WHO vor den möglichen Folgen des Alkoholkonsums in Bezug auf das Coronavirus warnte, war ein generelles Alkoholverbot während der Corona-Krise keine Alternative. Zu gefährlich wären die Folgen für Menschen mit einer Alkoholsucht gewesen, die dadurch zu einem kalten Entzug mit zum Teil lebensgefährlichen Entzugserscheinungen gezwungen worden wären. Von einer solchen Regelung wären allein in Deutschland rund 1,77 Millionen Alkoholsüchtige (Stand 2019) betroffen gewesen. Egal ob mit oder ohne Pandemie – schlussendlich liegt es in der Hand eines jeden Einzelnen, seinen Alkoholkonsum kritisch zu überdenken und – wenn möglich – die Reißleine zu ziehen.

    Krise als Chance für Neubeginn

    Durch die Coronapandemie kam es zu einer Entschleunigung. Die Menschen hatten mehr Zeit für sich selbst, das Hinterfragen traditioneller Denkweisen und eine gesunde Neugier auf die Zukunft nach Corona. Hilft Alkohol wirklich, um glücklicher zu sein? Was gewinne ich durch eine Abstinenz? Wie profitiert der Körper durch Enthaltsamkeit? Die Coronakrise ist vorbei. Manche haben die Chance ergriffen und ihrem Leben eine neue Richtung gegeben. Andere sind durch die Krise in die Alkoholsucht gerutscht. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Alkoholkonsum kritisch ist, suchen Sie sich so bald wie möglich Hilfe. Sie können sich jeden Tag entscheiden, Ihrem Leben eine neue Richtung zu geben – auch ohne Krise und Pandemie.

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    Der Ablauf des Alkoholentzugs

     

    Grundsätzlich besteht ein Alkoholentzug aus einer Entgiftungsbehandlung und einer Entwöhnung inklusive der Behandlung möglicher Begleiterkrankungen. Die Therapie wird individuell auf jeden einzelnen Suchtkranken angepasst. Dies gilt sowohl für die Entzugsmedikation als auch die psychotherapeutische Behandlung und die Begleitangebote. In je 5 Einzel- und Gruppengesprächen pro Woche setzen sich die Betroffenen mit den Suchtursachen auseinander und erarbeiten „gesunde“ Lösungsstrategien für einen Alltag ohne Alkohol. Am Ende des Entzugs werden eine Rückfallprävention mit eventueller Belastungsprobe durchgeführt und ein tragfähiges Nachsorgekonzept erstellt.

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