Was ist der Unterschied zwischen einer „Suchtbehandlung“ und „Psychotherapie bei Sucht“?
Bei vielen psychischen Erkrankungen sind Psychotherapeuten die richtigen Ansprechpartner – etwa bei Angststörungen, Essstörungen oder affektiven Störungen wie Depressionen. Suchterkrankungen gehören jedoch nicht unter allen Umständen zum Aufgabengebiet der Psychotherapie. Es ist also wichtig, die Begrifflichkeiten zu unterscheiden:
Bestandteile einer Suchtbehandlung
Unter einer Suchtbehandlung bzw. einer Suchttherapie versteht man eine mehrschrittige Behandlung, die sich aus folgenden Teilen zusammensetzt:
- Entgiftung
- Entwöhnung
- (ambulante) Nachsorge
Im Idealfall wird diese Behandlung in einem klinischen Setting durchgeführt und alle Phasen sind unmittelbar miteinander verknüpft bzw. gehen nahtlos ineinander über. Die Psychotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Suchtbehandlung – sie hilft, Suchtursachen zu identifizieren und alternative Verhaltensweisen mit den Betroffenen zu erarbeiten.
Was versteht man unter Psychotherapie bei Sucht?
Wenn es bei einer Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen um das Thema Sucht und Psychotherapie geht, wünschen sich die meisten Betroffenen, dass sie anstatt einer kompletten Suchtbehandlung auch einfach eine ambulante Psychotherapie bei einem niedergelassenen Therapeuten durchführen können. Das ist bislang jedoch nicht ohne Weiteres möglich bzw. wird nicht durch die Krankenkasse abgedeckt. Erst wenn eine (stationäre) Entgiftung stattgefunden hat, ist die Behandlung beim ambulanten Psychotherapeuten legitim. Einzige Ausnahme: Die Patienten haben bereits Maßnahmen in die Wege geleitet, um eine Alkoholabstinenz in unmittelbarer Zukunft (binnen maximal 10 Behandlungsstunden) zu erreichen4.